Am Sonntag besuchte ich meine Mutter in ihrer Aufbewahrungsstelle, eine reine Katastrophe. Sie muss dort sein, weil wir uns was vormachen, vormachen, dass ein möglichst langes Leben besser sei, als zu gegebener Zeit eben freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Wir leben heute unbedarft und drücken uns vor fast allen wichtigen Entscheidungen. Dabei ist es klar, so kann es nicht weitergehen. Wir erzürnen uns über Legehennenbatterien oder darüber, dass die Wale bejagt werden. Und wir? Was ist wenn wir alt sind? Altenheim! Möglichst lange überleben, auf menschenverachtenden Niveau, in Gestank, entwürdigt, bloß nicht sterben und ein Bett frei machen, immer schön alle verschriebenen Pillen und Medizin reinwürgen, ein Leben zwischen Leben und Tod, unwürdig, unmündig, grausam.
Ich texte den Slogan um und sage, lieber tot als Altenheim!
Das Foto zeigt ein herrliches Kliff an der englischen Südküste. Und solange es in dieser Gesellschaft keine Lösung gibt, nutze ich die eigene Freiheit und werde zu gegebener Zeit von eben diesem Kliff springen. Fliegen wie ein Vogel, bis ins Paradies.
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